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91788 Pappenheim
Reiz und Reaktion
Nach J. Ayres ist sensorische Integration der Prozess des Ordnens und Verarbeitens sinnlicher Eindrücke/Reize, so dass das Gehirn eine brauchbare Körperreaktion und ebenso sinnvolle Wahrnehmungen, Gefühlsreaktionen und Gedanken erzeugen kann.
Die sensorische Integration sortiert, ordnet und vereint alle Sinneseindrücke des Individuums zu einer vollständigen und umfassenden Hirnfunktion und neurophysiologischen Funktion.
Der Mensch ist ständig unzähligen Sinneseindrücken und Reizen ausgesetzt.
Um mit diesen zahllosen Informationen fertig zu werden, diese angepasst empfinden zu können und angemessene, befriedigende Reaktionen herzuvorbringen, ist eine gut funktionierende sensorische Integration eine wichtige Voraussetzung.
Dies ist dann der Fall, wenn alle erforderlichen Abschnitte des Nervensystems sinnvoll miteinander zusammenarbeiten.
Die emotionale Aktivierung des Menschen während der Therapie mit den Pferden, wie mit Freude im Hier und Jetzt zu sein, durch den natürlichen und großen Aufforderungscharakter des Pferdes, regt die Arbeit des Limbischen Systems in der Großhirnhemisphäre an.
Es sind diejenigen Teile des Gehirns, die sich mit gefühlsbedingtem Verhalten und Gefühlsreaktionen auf Sinneseinwirkungen befassen. Die Arbeit des Limbischen Systems ist wichtig, denn es erhält und verarbeitet Reizeinwirkungen von allen Sinneskanälen und entscheidet, welcher Sinneseindruck aufzunehmen ist und zum Bewusstsein gebracht werden soll.
Die Förderung mit dem Pferd mit seinen emotionalen Berührungen, können bewirken, dass viele Reize im Gehirn aufgenommen und verarbeitet werden und eine Neuordnung und ein Wachstum des Nervensystems angeregt wird.
Die dreidimensionalen Bewegungen des Pferdes geben deutlich, anregende Impulse für das Gleichgewichtssystem, die Propriozeption, das taktile und visuelle Wahrnehmen, bieten also sehr viele Reize/Nahrung für das Nervensystem. Dies geschieht durch das Reiten in den drei Grundgangarten, dem Reiten in verschiedenen Sitzpositionen und Stellungen (Liegen auf dem Pferd in verschiedenen Arten, seitlich über das Pferd hängen, usw.)
Aus neurophysiologischer Sicht wirken die Bewegungen des Pferdes stimulierend auf das Nervensystem, so dass Entwicklungsdefizite aus dem Embryonalstadium und aus dem Kleinkindalter ausgeglichen werden können.
Das Pferd bietet auch durch sein Fell, seine Haare, Knochen, Haut, Hufe, Ausscheidungen, Geräuschäußerungen vielfältige Reize für taktile, auditive, visuelle oflaktorische und emotionale Erfahrungen und Verarbeitungsprozesse.
Es wird deutlich, dass in der Therapie mit dem Pferd vielfältigste Anregungen und Reize als Nahrung für das Nervensystem geboten werden, damit es immer wieder zur sinnvollen Ordnung von Empfindungen und zur Verbesserung des Ablaufs der Hirnverarbeitungsprozesse angeregt wird.
Jeder Mensch verarbeitet und integriert die Reize, am meisten, die er für seine momentane Weiterentwicklung am nötigsten braucht.