Der Mensch kann getragen werden. Durch dieses Getragen werden, besonders auch im Liegen entfalten sich tiefliegende Gefühle einer ursprünglichen Geborgenheit. Ein fallen lassen, wird möglich, so werden Druck und Stress abgebaut. Der Mensch kommt wieder in das Spüren eigener tiefliegender Bedürfnisse und spürt auch seinen Körper und seine Atmung vermehrt.

Das getragen werden, hilft zur Ruhe zu kommen, seine Mitte wiederzufinden und in eine natürliche Aufrichtung zu kommen.

Dadurch können Ängste abgebaut werden, traumatische Erlebnisse können in der Reittherapie auf eine natürliche Weise beruhigt werden.

Weiterhin unterstützt das Getragen werden erfolgreich das Nachnähren frühkindlicher Bedürfnisse. Sei es bei Vernachlässigung in der Kindheit, dass der Säugling lange im Brutkasten war oder dass die Mutter lange liegen musste und das Kind im Mutterleib zu wenige sensorische Reize erhalten hat und das beruhigende Schaukeln nicht erleben konnte.

Dieses Nachnähren frühkindlicher Bedürfnisse kann auch noch im Erwachsenenalter geschehen, sodass sich daraus eine größere Bindungsfähigkeit und mehr Selbstliebe, Selbstsicherheit und Selbstzufriedenheit entwickeln können, was zu einer erhöhten psychischen Gesundheit und positiven Persönlichkeitsentwicklung führt.

Diese Prozesse werden auch noch von der Körperwärme und der Atmung des Pferdes unterstützt.

Durch das Reiten lösen sich Spastiken, ein schwacher Muskeltonus wird gestärkt, es entwickelt sich Selbstvertrauen, der Selbstwert steigt. Die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer erhöhen sich. Dies hilft sehr, die Symptome bei ADS und ADHS abzubauen.

Die Bewegungen des Pferdes geben unserem Nervensystem, dem Gehirn, der Muskulatur, besonders der Tiefenmuskulatur, die im Alltag wenig gefordert ist, Reize, die diese Systeme erweitern, kräftigen und auszugleichen helfen.